Montag, 30. März 2009

Outsourcing und Datenschutz: Achtung, die Welt ist flach!

In letzter Zeit haben sich sehr ärgerlichen Fällen gehäuft, in denen Unternehmen, die ich im Datenschutz berate, Datenverarbeitungsdienstleistungen von professionellen Anbietern (darunter oft auch sehr bekannte Firmen) zukaufen und erst nach und nach feststellen, dass ihre Daten gar nicht wie angenommen in Österreich gespeichert und gewartet werden, sondern in China, Indien und jüngst sogar per Fernzugriff aus Costa Rica. Die Anbieter dieser Dienstleistungen erfüllen nicht nur ihre diesbezüglichen Warnpflichten nicht, sondern haben nach "auffliegen" der technischen und organisatorischen Gegebenheiten dann oft keine oder nur unbrauchbare Konzepte parat, wie die dadurch entstandene Problematik des internationalen Datenverkehrs gelöst werden kann. Im Raum stehen dann auf einmal Geldstrafen wegen Nichtgenehmigung und die Untersagen der Durchführung der Dientsleistung, die unseren gutgläubigen Unternehmen auf den Kopf fallen. Ich habe daher jüngst im ecolex ein kurzes Memo zu diesem Thema veröffentlicht mit der Warnung "Achtung, die Welt ist flach". Sie finden den Artikel unter diesem Link: http://www.preslmayr.at/admin2/untermenue/pdf/10/20090209080049KY_DSR_ecolex_200901_85.pdf

Glauben Sie nicht, dass ihre Daten tatsächlich nur in Österreich bleiben, denn es ist mittlerweile geradezu Standard, dass diese nach Übersee transferiert (oder kopiert) werden oder zumindest von dort ferngewartet werden. Eigentlich sollte sich ein Anbieter solcher "Standarddienstleistungen" auch darum kümmern, dass die notwendigen Standardvorgehensweisen im Datenschutzrecht entsprechend vorbereitet sind und nicht der Kunde (bzw. ich als dessen Anwalt) dem Dienstleister erst Nachhilfe im Datenschutzrecht geben muss!

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