Donnerstag, 29. Oktober 2009

1,1 Mio EUR Strafe für Deutsche Bahn!

Ich habe Ihnen schon berichtet, dass auch Österreich keine "Insel der Seligen" mehr im Hinblick auf Datenschutzskandale ist. Dies zeigt sich sehr deutlich an den heurigen "Big Brother Awards", die soeben unter dem Motto "Überwachung mag man eben" vergeben wurden: Gewinner dieses Negativpreises sind die Tiger Lacke mit ihrem Mitarbeiter-Krankheitsdatenskandal, den Publikumspreis gewannen die ÖBB, ebenfalls mit ihrem Mitarbeiter-Krankenstandsdatenskandal. Ebenfalls Aufnahme in die "Hall of Shame" fand die Suchmaschine www.123people.at, ein österreichisches Internet-Vorzeigeprojekt, das immer für interessante Suchergebnisse gut ist und etwa als Suchtreffer zu meinem Namen die Fotos von nicht weniger als zehn verschiedenen Personen anzeigt. Hier alle Preisträger: http://bigbrotherawards.at/2009/Preistraeger

Deutschland ist datenschutzrechtlich schon lange keine Insel der Seligen mehr, letzte Woche hat die Deutsche Bahn bekannt gegeben, dass sie die vom Berliner Datenschutzbeauftragten verhängte Strafe von EUR 1,1 Millionen (!) für Datenschutzverstöße zahlen wird. Es handelt sich dabei um die höchste Strafe, die in Deutschland jemals von einer einzigen Datenschutzbehörde verhängt wurde. Siehe den Bericht von Hunton & Williams, einer der weltweit führenden Datenschutzkanzleien, die mit unserer Kanzlei oft in internationalen Datenschutzprojekten zusammenarbeitet: http://www.huntonprivacyblog.com/2009/10/articles/european-union-1/deutsche-bahn-accepts-a-11-million-fine-imposed-for-violation-of-data-protection-law/index.html
Kaum ist die eine Strafe auf Schiene, bahnt oder besser automobilt sich in Deutschland der nächste Fall heran: Die Datenschutzbehörde von Baden-Württemberg hat gestern bekannt gegeben, dass sie Daimler gerügt hat. Grund ist auch dort wieder das anscheinend in Österreich und Deutschland sehr beliebten Führen von Krankenakten über Mitarbeiter: http://futurezone.orf.at/stories/1630516/

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